Tagestour 1
Einen Moment, bitte – Moritzburg – Großenhain – 119 Kilometer
Im Berufsverkehr liegen zwischen Moritzburg und Großenhain 22 Kilometer und 25 Minuten. Wir sind jedoch mit dem Freizeitbike und dem entsprechenden Blick unterwegs. Auf dem Weg in die freundliche Stadt im Grünen, wie sich Großenhain auch gern sieht, gibt es viel historisch Bemerkenswertes und landschaftlich Attraktives. Und weil hinter der nächsten Kurve ein weiterer schöner Anblick überrascht, werden aus 20 auch gern rund 120 Kilometer.
Das kurfürstliche Jagd- und heutige Märchenschloss inmitten der Moritzburger Teiche hat allein schon einen halben Tag verdient. Würden wir dann noch durch die Wälder und das Wildgehege streifen, der Kunst im Käthe-Kollwitzhaus, dem Genuss bei Adams´ frönen oder den Pferden des Gestütes zusehen, hätten wir das Bike umsonst geputzt. Also los, auf nach Meißen. Es wird Zeit, dass wir an die Elbe kommen. In Meißen selbst lohnt sich ein Blick auf und von der Albrechtsburg und das obligatorische Selfie. Sandstein und Lederkombi harmonieren in allen Jahreszeiten. Am Parkplatz gibt es einen Lift. Das Mittagessen allerdings ist in Mühlberg/Elbe geplant. Vor uns liegen 40 Kilometer, immer schön am Flusslauf der Elbe entlang. Die Auen machen den Blick weit und zu jeder Jahreszeit farbenfroh und interessant. Jenseits der Elbe beginnt bereits die Lommatzscher Pflege, die Kornkammer Sachsens und zur anderen Seite begeistern die Weinhänge.
Wir verlassen Sachsen und begrüßen Südbrandenburg. Mühlberg/Elbe liegt im südbrandenburgischen Elbe-Elster Landkreis. Hätte es im 19. Jahrhundert keine Elbbegradigung gegeben, würde auch Mühlberg heute noch direkt an der Elbe liegen. Die Stadt hat eine attraktive Elbbrücke, es lohnt sich ein Abstecher ins Kloster Marienstern und zum Schloss Mühlberg. Kloster Marienstern oder auch Güldenstern, wie es im 13. Jahrhundert hieß, wurde zuerst von Zisterzienserinnen bewohnt. Seit der Jahrtausendwende beleben Clarentiner Mönche die Klostermauern.
Auf der Fürstlichen Route soll es weder dem Bike noch dem Biker an etwas fehlen. Reichlich großartige Picknickplätze finden sich in der Region Mühlberg/Elbe. Oft werden wir auf Radtouristen treffen, denn die Raststationen liegen meist am Elbe-Radweg.
Gemütlich geht es weiter. Wir verlassen die Elbe und Brandenburg und kehren über das brandenburgische Neuburxdorf auf dem Weg nach Zabeltitz wieder nach Sachsen zurück. Wir passieren Nieska, Gröditz, Röderaue, fahren an den Teichen zwischen Koselitz und Pulsen vorbei zum Barockgarten Zabeltitz. Im angeschlossenen Palais Zabeltitz, das als Veranstaltungshaus dient, kann man auch heiraten. Deshalb gibt es jährlich zum Reformationstag eine Hochzeitsmesse. Traditionell ist dieser Tag auch oft der letzte Ausfahrtstag der Saison. Und ein halbes Jahr später geht’s wieder raus. Praktisch zur neuen Saison begrüßt der Barockgarten seine Gäste am 31. März mit dem traditionellen Zabeltitzer Frühlingserwachen. Zeit, Pläne zu machen. Das geht am besten beim Kaffee. Kaffee-Pause im Palais-Café. Die Eis-Karte ist ebenfalls zu empfehlen. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis Großenhain. Geschichtsinteressierte können hier auf den Spuren von Preusker, Zürner und Zschille wandeln, Technikbegeisterte sich dem Flugwesen oder der den Radiogeräten widmen und wieder andere schauen sich die spätbarocke Marienkirche an und bummeln durch die Altstadt. Im Restaurant Kupferberg kann der Abend ausklingen. An einem Sonntag allerdings bitte den Küchenschluss um 18.00 Uhr einplanen.